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Die Geschichte ist zwar schon 2005 passiert, aber immer wenn Krähen in der Nähe unseres Hauses auftauchen, muss ich an Norbert denken.

Was macht man, wenn Sohnemann morgens mit sorgenvollem Gesicht aus dem Garten kommt und ein schwarzes Wesen an die Brust drückt, das dringend der Pflege bedarf? Schwach werden natürlich. Bei besagtem Wesen handelte es sich um eine junge Rabenkrähe, die wohl vor kurzem aus einem ca. 30 m hohen Nest gefallen ist. Als „Rabenmutter“ wirft man natürlich sofort alle Pläne die man vielleicht für den Samstag hatte über Bord und geht gleich mit Kind und Krähe zum Tierarzt seines Vertrauens. Nach kaum 1,5 Stunden im Wartezimmer (natürlich war Hochbetrieb incl. diverser Notfälle) drangen wir auch schon vor. Die Untersuchung ergab, dass das Vogeljunge unverletzt sei, aber wohl erst in den nächsten Wochen fliegen lernen würde. Die Bestimmung ob Männlein oder Weiblein sei sehr aufwendig, und so nannte Niklas die Krähe kurzerhand Norbert, weil er meinte die Krähe sähe eindeutig männlich aus und erinnere ihn an den Drachen bei Harry Potter. Unser Tierarzt Dr. Mebs gab uns neben guten Ratschlägen auch noch eine große Hundetransportbox zur Unterbringung von Norbert mit.

Die nächsten Stunden verbrachte ich dann mit surfen. Was solche Vögel fressen und wie sie untergebracht werden, soweit gingen meine Kenntnisse nicht. Es gibt etliche gute Seiten zum Thema Wildvögel im Netz und so war es nicht schwer den Speiseplan für Norbert zusammenzustellen. Hackfleisch war ja noch relativ einfach zu besorgen, aber wo bekommt man um Himmels willen Regenwürmer, Mehlmaden und Insekten her, an einem Samstagabend um 18.00 Uhr. Es half alles nichts, bis Montagmorgen musste sich Norbert mit Rinderhack und Magerquark begnügen. Gefüttert wurde spätestens alle 2 h. In den nächsten Tagen wurde Norbert immer zutraulicher und tat seinen Hunger durch lautes Krähen und heftiges Flügelschlagen kund. Je nach Ekelgrad wurde das Futter per Hand in den Schnabel befördert oder im Fall von Würmern und Heuschrecken per Pinzette. Ab dem 3.Tag durfte Norbert schon den ganzen Tag draußen verbringen. Fliegen konnte er noch nicht, aber mit kleinen Hüpfern und einem enormen Klettertalent konnte sich Norbert schon ganz gut fortbewegen. Die Nacht verbrachte Norbert dann immer im Käfig.

1 Woche lang ging alles gut. Füttern, Käfig sauber machen (unglaublich wie oft so ein Vogel muss) und Norbert beim wachsen zugucken. Es war wieder Samstag, ich laufenderweise im Wald unterwegs, als mein Handy klingelte. Mein Sohn war vor lauter Weinen kaum zu verstehen. Was ich unter wilden Schluchzern verstand war, Norbert habe beim Füttern die Pinzette verschluckt und mit seinem baldigen Ableben sei dann wohl zu rechnen. Also, Beine in die Hand genommen, aus dem Wald nach Hause gerast, und geschwitzt und in Sportklamotten zum nächsten auf Vögel spezialisierten Tierarzt geeilt, da ausgerechnet heute unser Lieblings-Tierarzt Urlaub hatte. Während wir mit der Tierärztin dann für und wider von Narkose bei Vögel diskutierten und ob das Teil sich wohl noch im Kropf befände, spuckte Norbert die Pinzette auf den Tisch des Hauses. Unsere Erleichterung kann man sich kaum vorstellen. Vor 1 Woche wäre mir noch kein Vogel ins Haus gekommen und heute fieberten wir alle um das Leben unseres gefiederten Hausgenossen.

In den nächsten Tagen wurde Norbert immer selbstständiger und lernte, anfangs mit  kurzen Flügen die nur 2 – 3 Flügelschläge lang dauerten, richtig fliegen. Auch wenn wir ihn immer wieder in eine Wiese weit weg von Häusern trugen, oft brachten ihn die Nachbarn zurück, wo er auf den Bürgersteig ausgerissen war, oder mal einen kurzen Ausflug zum örtlichen Bioladen, dem Eppelkorn gewagt hatte. Sah ihn einer von uns auf der Strasse und rief ihn, lief er uns wie ein kleines Hündchen hinterher, immer mit offenem Schnabel und lauten Gekrähe. Die Abstände in denen er uns besuchen kam, wurden immer kürzer und irgendwann blieb er dann ganz weg. Einerseits waren wir sehr erleichtert, denn das Ziel war ja, einem Wildvogel kurz ein Zuhause zu geben um ihm dann in sein natürliches Zuhause zu entlassen, aber andererseits haben wir uns an sein lustiges Wesen gewöhnt, auch wenn das Ganze nur 3 kurze Wochen gedauert hat.

Heute weiß ich auch, dass man aus dem Nest gefallene Wildvögel nicht mit nehmen soll. Warum das so ist könnt ihr beim NABU nachlesen.

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Komische Geräusche kommen aus meinem Keller. Für eine Maus zu laut, für einen Einbrecher zu leise. Ein herzklopfendes Nachgucken bringt es an den Tag: Im Brotbackofen sitzt ein junger Vogel, so wie es aussieht ein Falke. Eine herbeigerufene männliche Verstärkung fängt den jungen Greifvogel ein und entlässt ihn aus seinem Gefängnis ins Freie. Der Vogel fliegt auch gleich wieder zu seinen Geschwistern ins Nest, das sich am Haus schräg gegenüber befindet. Happy End. Denkste. Am nächsten Tag wieder Geräusche aus dem Keller, wieder ein Vogel im (glücklicherweise zurzeit nicht beheizten) Backofen. Same procedure, Vogel gerettet.

Aber wie man so schön sagt: Passiert es einmal ist es unwahrscheinlich, dass es ein zweites Mal passiert, aber wenn es zwei Mal passiert, dann garantiert auch ein drittes Mal. Um zu verhindern, dass immer wieder ein Vogel durch den Kamin in den Ofen rauscht, haben wir den Dachdecker bestellt, der ein Gitter auf dem Kamin anbringen soll. Davor liegt aber ein Wochenende, an dem wir verreisen wollen., Vorsichtshalber lassen wir daher die Klappe am Backofen offen, damit das Tier in dem engen Ofen nicht umkommt, sondern in die Kellerräume flüchten kann.

Sonntags abends zurückgekehrt führt mein erster Weg in den Keller. Alles ruhig. Vorsichtig öffne ich die Tür, mache kein Licht, spähe hinein und befinde mich Auge in Auge mit dem Falken. Regungslos sitzt er auf einem Kerzenleuchter und schaut mich unverwandt an. Bevor ich ihn befreie, muss ich unseren ungewöhnlichen Besucher diesmal unbedingt im Bild festhalten. Schnell die Tür geschlossen, Kamera geschnappt und abgedrückt. An Einfangen war allerdings dieses Mal nicht zu denken. Im Backofen ist der Vogel noch einigermaßen gut zu greifen, frei fliegend im Kellerraum ist dies jedoch nicht möglich. Ich öffne die Tür nach draußen und versuche, einen Bekannten  zu erreichen, der in puncto Tierschutz sehr erfahren ist und mir vielleicht helfen kann, den ungebetenen Gast zu befreien. Noch während des Telefonats wird mein Stoßgebet erhört: Der Falke fliegt zur Tür hinaus. Am nächsten Morgen kommt endlich das Gitter auf den Kamin und das Bungee-Jumping für Jungfalken hat ein Ende.

Vielleicht waren die Falken im Kamin ja auch nur eine Variante der amerikanischen Serie „Jackass“, und das Ganze war ein Deal unter Falken-Jungs, die sich gesagt haben: „Hey, machen wir doch mal eine Mutprobe und stürzen uns den Kamin in Bachmichels Haus herunter!“ Ob es jedes Mal der gleiche Vogel war oder jeweils ein anderes Mitglied der jungen Falkenfamilie lässt sich nicht sagen. Seitdem das Gitter auf dem Kamin ist, gibt es jedenfalls keinen „Vogelalarm“ mehr.

Bestimmt kennen sich meine Leser auch besser mit Greifvögeln aus und kann mir sagen, ob es sich bei dem Vogel wirklich um einen Falken gehandelt hat.

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Restaurant in Riquewihr

Während meines Wanderurlaubs im Elsass erzählte uns unser Wanderführer auch ein paar interessante Fakten über die Störche im Elsass.

Die Störche sind eins der bekanntesten Wahrzeichen des Elsass und doch gäbe es sie heute nicht mehr, hätte in den 80er Jahren nicht massive Anstrengungen stattgefunden, um die fast ganz verschwundenen Störche wieder anzusiedeln. Zählte man 1960 145 Paare, waren 1970 noch ganze 9 nestbauende Storchenpaare  übrig geblieben. Die Industriealisierung der Landwirtschaft, die Trockenlegung von Sumpfgebieten und der Einsatz von Pestiziden forderten ihren Tribut.

In Turckheim wurde dann eine Aufzuchtstation für Störche gebaut mit dem Erfolg, dass es im Jahr 2005 wieder 360 Paare gab.

Dass die weiblichen Störche im Winter alle nach Marokko fliegen, während die männlichen Störche nach Libyen ziehen, halte ich allerdings für einen „Storch“, den uns unser Wanderführer aufgebunden hat.

Wenn es in eurer Nähe keine Störche mehr gibt, könnt ihr ihnen ja per Storchenwebcam im Netz ins Nest schauen. Auf der Seite von World of Animals werden ganze 155 Web Cams zu Störchen aufgelistet.

Und wenn wir gerade bei großen Vögeln sind, möchte ich euch noch auf  das Adler TV der Deutschen Wildtierstiftung hinweisen. Auf deren Seite könnt ihr einem Schreiadler ins Nest schauen.

Sogar der SWR hat eine Live Cam zum Thema brütende Vögel, die SWR Uhu-Cam. via SWR Umweltblog

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Herzlich willkommen…

in Bachmichels Haus, dem privaten Blog von Andrea Juchem. Ich freue mich über Anregungen und Kommentare. gerne direkt unter dem Artikel oder per Mail an: bachmichels(at)web.de Oder folgt mir auf Twitter: @ApfelMuse und @schlauerBacken

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