Den ganzen Artikel gibt es bei @RB_NK

Sie hat wieder zugeschlagen. Die Ignoranz bei meiner Lieblings-Regionalzeitung (ok, ok, es gibt im Saarland nur eine) der Saarbrücker Zeitung. Wieder einmal geht es um Twitter. Und wieder einmal wird gnadenlos unter Beweis gestellt, dass man dieses Medium noch nicht einmal im Ansatz verstanden hat. Langsam kann ich mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass man es bewusst nicht verstehen will.

Es ist ja auch viel schöner, die Vorurteile seiner Leser zu bedienen, als sich wirklich sachlich damit auseinanderzusetzen und sich zu bemühen, zu verstehen, was der Sinn hinter dem Ganzen ist.

Den Artikel über den ich mich diesmal aufrege, könnt ihr hier nachlesen

Im Kästchen über dem Artikel heißt es: Die SZ wählte Beispiele zufällig aus. Seit wann ist es Qualitätsjournalismus, wenn man Texte aus dem Zusammenhang reißt? Wird üblicherweise ein Artikel über einen Politiker oder mehrere Politiker geschrieben, werden ja auch nicht nur ausschließlich die Sätze zitiert, die er oder sie am Rande eines Parteitages beim Bier in geselliger Runde von sich gibt/geben. Aber genau darum geht es hier doch auch. Twitter bildet bei vielen Menschen deren komplettes Kommunikationsspektrum ab. Da gibt es die wichtigen Sachen, und die heiteren, die traurigen, die nachdenklichen und die einfach nur mal schnell dahin gesagten.

Was aber gerade bei Politikern auf Twitter das wichtige ist: Da macht sich jemand erfahrbar und wird ansprechbar. Er kommt von seinem Elfenbeinturm der Parteizentrale in die Niederungen der Wähler, dorthin, wo er direkt und eins zu eins mit den Menschen reden kann. Wie Politik im Web 2.0 funktioniert,  das kann man im Blogartikel von PonyQ alias Eva-Maria Vogtel sehr gut nachlesen: (K)eine Politische Partizipation?

Um das Wesen von Twitter und die Kommunikation von twitternden Politikern wirklich zu erfassen reicht es nicht, wie hier geschehen, einige eher belanglose Tweets aus dem Zusammenhang zu reißen. Eine GANZE Seite widmet die Saarbrücker Zeitung einem Artikel, der in meinen Augen das Wesentliche (nicht) gekonnt verschweigt und zudem mit Vorwürfen aufwartet, die für mich nicht nachvollziehbar sind:  „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit sozialen Netzwerken im Internet scheint für Volksvertreter schwierig, obwohl dies von den Bürgern verlangt wird.“

Ich kann bei keinem der zitierten Tweets ein unverantwortliches Verhalten erkennen, nur einen Journalisten der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.

PS: Ach ja, wenn ihr darüber twittern wollt, der (nicht gerade kurze) Hastag von @RB_NK lautet: #Saarbratwurstjournalisten

PS2: Ich zittere heute schon vor dem Artikel über twitternde Unternehmer.

Nachtrag: Das gleiche Thema hat auch den Illinger Bürgermeister Armin König und den Vorsitzenden der Jusos Göttelborn Tim Rozenski nicht kalt gelassen.  Hier nachzulesen:

Der 3. im Bunde der Blogger ist Jürgen B alias @Happy Budda, Nummer 4 Christian Petry alias Medusa65

Blogbeitrag Nr 5 kommt von Christian J aus Arnstorf, der nicht ganz so hart mit der SZ ins Gericht geht und es anscheinend übertriebe findet, dass wir uns darüber aufregen, hat einen ebenfalls sehr interessanten Blogbeitrag zum Thema geschrieben: