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Artikel der Woche:
Gelesen habe ich letzte Woche die folgenden Artikel in zwei Print Ausgaben der Wirtschaftswoche, für mich DIE Wirtschaftszeitung die ich nicht missen möchte:
- Alles außer gewöhnlich: Wie sich Kreativität fördern lässt
- Kreativitätsforschung „Lassen Sie keinen Stress entstehen“
- Arbeitswelt Enterprise 2.0
- Enterprise 2.0 – eine Kulturrevolution in Unternehmen?
- Was der Desktop über die Psyche verrät
Weitere lesenswerte Artikel:
- Gentechnik auf dem Teller aus Zeit online
- „Nur 11 Prozent der Beschäftigten in Deutschland setzen sich voll und ganz für ihren Arbeitgeber ein“ via @Wissensagentur
Für alle Twitterer folgt doch von der Wirtschaftswoche dem Chefredakteur Roland Tichy @RolandTichy und Jochen Mai alias @karrierebibel
Neu abonnierter Podcast:
„Aus Landwirtschaft und Umwelt“ auf B5 aktuell
Zitat der Woche:
„Die modernen Sklaven werden nicht mit der Peitsche, sondern mit Terminkalendern angetrieben.“ Telly Savalas
Tweet der Woche:
Apps der Woche:
- iPhone: Aus iPhone 4 mach Taschenlampe
- iPad: absolut genial Flipboard
Ich mag Twitter und ich schätze die Menschen denen ich folge. Ich folge ihnen, weil sie Interessantes posten, weil sie witzig, schlagfertig und kreativ sind. Manches mal geht mir das, was sie twittern auf die Nerven, wenn Fussball angesagt ist z.B., oder irgendeine Casting Show besprochen wird. Aber auch das ist ja normal. Auch im wahren Leben stimme ich mit meinen Freunden, in dem was uns interessiert, nicht 100% überein. So weit, so gut. Und wie bei allem gilt: es gibt einen Ausschaltknopf oder im wahren Leben: man kann gehen.
Aber manchmal muss man sich Luft machen bevor man geht, muss nicht alles tolerieren, sondern Stellung beziehen. Und so ein Fall war heute Abend. Der größte Teil meiner Timeline war durch das grauenhafte Unglück auf der Loveparade in Duisburg mehr als betroffen. Manchmal wünschte ich mir, die Menschen würden dann sprachlos werden, aber jeder hat eine andere Art, mit so einem Schrecken umzugehen.
Statt einfach nur die Trauer und das Entsetzen miteinander zu teilen, war sich ein großer Teil der Timeline in einigen Punkten sehr schnell einig: Die Gefahr war vorher schon bekannt, es war eine Katastrophe mit Ansage und einige verstiegen sich zu der Aussage: wer da hinging war selber Schuld, und da bräuchte man ja nicht unbedingt Mitleid zu haben.
Ungeprüft wird da angeklagt und Schuldige benannt. Ich finde das schlicht ungeheuerlich. Das muss doch ein Reflex aus der Steinzeit sein, der bei den Meisten (ich bin auch nicht immer frei davon, versuche mich aber zumindest zurückzuhalten Vorverurteilungen in die Welt hinauszuposaunen) diesen Drang auslöst, einen Schuldigen zu benennen und am besten „virtuell“ am nächsten Baum aufzuknöpfen.
Es sind furchtbare Fehler gemacht worden, Fehler die Menschenleben gekostet haben, die Gesundheit von vielen ruiniert und sicherlich Traumata bei Ungezählten verursacht haben. Aber können wir, die wir zuhause gemütlich vor dem PC (oder Mac) sitzen, wirklich beurteilen, was passiert ist und vor allem wer Schuld trägt? Ich glaube nicht.
Und noch ganz kurz zu dem Punkt, die Menschen die umgekommen sind hätten ja selbst Schuld gehabt. Da ist ja ein ganz interessanter Ansatz. All die, die dieser Meinung sind, verlassen sicher nie das Haus, benutzen nie Auto, Bahn oder Flugzeug oder treiben Sport. Welche masslose Überheblichkeit gehört dazu, so etwas zu schreiben.
Nachfolgend Links zu ein paar Artikeln und Podcasts die ich sehr interessant fand:
Podcastfolgen vom SWR:
“ Sich und andere ändern“ Doris Weber spricht mit darin mit dem Gehirnforscher Gerhard Roth. Einerseits ist es sehr desillusionierend wie wenig das eigene Verhalten wirklich tief greifend änderbar ist, andererseits auch sehr interessant, welche Gründe dazu führen, dass Menschen sind wie sie sind. Auch auf das Thema Partnerschaft wird eingegangen. Absolut nachhörenswert.
„Weltreise eines T-Shirts“ Eigentlich wissen wir es ja alle. Bei KIK einkaufen geht gar nicht (nicht nur weil einige Mitarbeiter, so wird es in diesem Beitrag ausgeführt, trotz Arbeit noch Hartz IV beantragen müssen) auch viele Nobelmarken in den gleichen Billig Fabriken in Indien produzieren lassen unter Bedingungen von denen wir hier keinen Schimmer haben. T-Shirts die in der Herstellung 1 € kosten werden für 100 € verkauft. Eine Verdopplung des Abgabepreises wäre in unserem Geldbeutel überhaupt nicht zu spüren. Unbedingt anhören und vielleicht doch mal über das eigene Konsumverhalten nachdenken. Da bietet sich natürlich ein dezenter Hinweis auf die öko-soziale Mode von manomama an, die äußerst erfolgreich ein Unternehmen in Augsburg aufgebaut hat, das Mode aus ökologisch hergestellten Stoffen, von ausgebildeten Näherinnen, die lange Zeit arbeitslos waren, zu fairen Löhnen herstellen lässt. Unbedingt nach dem Hören des Podcasts vorbeischauen.
„Die Erfolgsfalle“ Frank Schürer interviewt darin u.a. den Autor Alexander Dill zu seinem gleichnamigen Buch, aber auch Amseln Grün kommt zu Wort. Der Anfang kommt mit ziemlich banalen Weisheiten zum Thema Erfolg daher. Lust darauf, das Buch zu lesen, kommt da nicht auf, weil man nicht den Eindruck bekommt, als würden mehr als Banalitäten aufgearbeitet. Interessant in meinen Augen wird es ab Minute 9 mit den Ausführungen von Rainer Zech, der zwischen Erfolg und Gelingen unterscheidet und später dann bei Anselm Grün, der eine sehr interessante Sicht auf „stumpfsinnige“ Arbeiten (ab Minute 18) wirft und über den Selbstversuch von Henri Nannen berichtet.
USA: Arm aber Öko? Wer gesund einkauft, bekommt das Doppelte auf Lebensmittelmarken.
Artikel :
- „Schafe im Tierversuch“ auf dem Tierschutzblog
- „Jeder ist ein Haus mit 4 Räumen“ von der @Wissensagentur
- „So sahen Futurologen 2010–“Schatz, die Raketenpost ist da“ aus der Süddeutschen
- „Verbraucher wünschen mehr Informationen zu Nachhaltigkeit“ aus der absatzwirtschaft
- „Avertible catastrophe“ aus der Financial Post zur Ölkatastrophe im Golf
Nach langer Pause und ruhigen Nächten war es gestern Abend wieder soweit. Die Nachtbaustelle hat wieder zu tun. Dass die Arbeiten anscheinend nicht ordnungsgemäß verrichtet wurden, davon konnten sich sehr viele verärgerte Autofahrer, Fussgänger und Fahrradfahrer heute überzeugen.
Um 11. 42 Uhr hat sich die Schranke pünktlich geschlossen. Und das blieb sie dann auch. Bis 12.10 Uhr. Die ersten 5 Minuten haben Autofahrer und Fussgänger ja noch gelassen gewartet. Seit die Schranken automatisch schliessen sind wir daran gewöhnt lange zu warten, 5 Minuten sind die Regel. Aber nachdem der Zug durchgefahren ist und auch aus der Gegenrichtung keiner erwartet wird öffnen sie sich nicht? Diese Variante war neu.
Unbegreiflich für mich war, wie darauf reagiert wurde. Etliche Radfahrer und Fussgänger missachteten die geschlossenen Schranken einfach und überquerten den doppelt gesicherten Bahnübergang (neben einer Schranke für die Autos gibt es auch eine zusätzliche für Fussgänger). Ich finde das unglaublich. Klar konnte man sehen, dass kein Zug kommt, aber welches Beispiel gibt man denn kleinen Kindern? Und aus einer Richtung ist die Bahnstrecke nicht wirklich gut einzusehen. Ob das ältere Ehepaar, dass sichtlich Mühe mit dem Gehen hatte, es noch geschafft hätte, ist fraglich.
Irgendwann wurde es dann auch den Autofahrern zu bunt. Die einfachste Methode wäre gewesen zu drehen und einen 3-minütigen Umweg in Kauf zu nehmen, aber warum denn, wenn man ja wie die Fussgänger einfach die Gleise passieren kann. Ich hab echt nur fassungslos zugeschaut (BTW, ich war eine derjenigen die, statt die Gleise per Fuss zu überqueren ihr Auto genommen hat, um dem Umweg über die Dörfer zu machen).
Noch besser wurde es dann aber, als die Schranke von einem Bahnmitarbeiter geöffnet wurde. Denn bei den nächsten Zügen schloss sich die Schranke nicht mehr. Fussgänger und Autos wurden statt dessen von besagtem Bahnmitarbeiter am passieren gehindert.
Bestimmt ist das Ganze aber wie bei den versagenden Klimaanlagen in den ICE´s kein Fehler der Bahn. Wahrscheinlich ist hier auch der Klimawandel Schuld.
Mehr über meine Erlebnisse mit der Nachtbaustelle könnt ihr in meinem Blog nachlesen.
Wer mein Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich begeisterte Leserin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bin. Von der Qualität der Artikel, über die Auswahl der Themen bis hin zur Gestaltung, finde ich sie mit Abstand das überzeugendste Print Produkt am Sonntag. Das Thema Gestaltung war es auch, das mich vor gut anderthalb Jahren dazu bewogen hat, den Titel der FAS jeden Sonntag zu fotografieren. Die Bilder in einem Video hintereinander geschnitten, ergaben einen tollen Rückblick auf das Jahr 2009. Auch in diesem Jahr habe ich wieder Sonntag für Sonntag für Sonntag diese überragende Titelgestaltung, die auch schon mehrfach preisgekrönt wurde (also nicht nur der Titel, sondern die ganze Zeitung), ins Bild gesetzt, zu finden in meinem Flickr Account. Wie man sehen kann, wird die obere Hälfte des Titels meist von einem Thema mit passendem, großartigem Foto dominiert.
Und heute? Heute bin ich erst mal verwirrt, als ich die FAS aus dem Briefkasten nehme. Eine halbe Seite widmen sie dem Thema D-Mail, dem sicheren E-Mail-Angebot der Post? Das kann ja wohl nicht wahr sein. Der zweite Blick zeigt dann, dass es sich um eine – für die FAS neue – Werbeform handelt, die von anderen Printprodukten schon hinlänglich bekannt ist.
Ich hoffe sehr, dass dies das erste und das letzte Mal sein wird. Nicht, dass mich die Anzeige stört, die kann man ja einfach entfernen, aber der darauf abgestimmte Seitenaufbau und die Beliebigkeit der Titelseitengestaltung, die stört mich doch sehr. Nehmt den Kopf weg und es könnte jede andere Zeitung sein, die herausragende Gestaltung mit der sich die FAS bisher wohltuend von der Konkurrenz abgehoben hat, die ist mit diesem Zugeständnis an Anzeigenwerbung dahin.
Sehr schade.
Jetzt ist es angeblich geschlossen. Das Leck an der Bohrstelle der Deep Water Horizon im Golf von Mexiko. Vorübergehend und testweise. Wieviel Tonnen Öl wirklich in den Golf von Mexiko geflossen sind und noch fliessen werden, wieviel Natur zerstört, wieviel Tiere getötet und menschliche und wirtschaftliche Existenzen vernichtet, wir werden es wohl nie erfahren. Hier nur noch mal ein paar Grafiken von der Seite Beowulfe, auf der man den Ölteppich auf jede x-beliebige Region projeizieren kann. Ich habe dafür den Ärmelkanal ausgewählt:
Die Aktionen von BP NGO´s und Reporter von den ölverseuchten Küsten fern zu halten, fast täglich nach oben korrigierte Zahlen und hilflose Bemühungen haben das Vertrauen in ihre Meldungen nicht wirklich erhöht. Hoffen wir, dass dies wirklich der Anfang vom Ende der Ölpest ist und nicht wieder eine -ölverschmierte- Ente.
Das Team von Schlauer Backen hat herausgefunden wohin die Orakel-Krake Paul abgetaucht ist. Die ganze Story auf SchlauerBacken.de
Wer mich kennt weiß, ich bin kein Fussball-Fan. Daher habe ich auch die Chance genutzt während des Spiels einkaufen zu gehen. Die menschenleeren Strassen haben mich spontan zu den ersten zwei Zeilen auf Twitter inspiriert. Zeile 3 – 6 kamen dann als Antwort via Facebook von Sebastian Kühn auf Twitter @Audax89 , danach musste natürlich das ganze Gedicht daran glauben 🙂
Laut erschallt’s aus jedem Haus
sinnend steh ich vor dem Kasten,
alles sieht so festlich aus!
An den Häusern haben alle,
deutsche Fahnen hoffnungsvoll gehisst!
Tausend Fans stehen und schauen,
sind so jubelnd laut beglückt .
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus wo der Korso rollt
Lautes Hupen, trötendes Schauern!
wie so laut und froh die Welt!
Raketen hoch die Bahnen steigen
Aus der Fans Glückseeligkeit
Steigt´s wie hymnereiches Singen
O du Tore reiche Zeit!
Ganz frei nach Joseph von Eichendorf: Weihnachten
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